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20세기 초반 독일과 프랑스 간의 문화교류- 여행자 교류와 여행산문을 중심으로 -Kulturelle Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Der Austausch durch Reisende und derer Reiseprosa als Spiegel der Zeit

Other Titles
Kulturelle Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Der Austausch durch Reisende und derer Reiseprosa als Spiegel der Zeit
Authors
신혜양
Issue Date
Dec-2013
Publisher
한국헤세학회
Keywords
독일과 프랑스 문화교류; 여행자 교류; 여행산문; 카뮈의 독일여행; kulturelle Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich; Austausch durch Reisende; Reiseprosa; Deutschlandreise von Abert Camus
Citation
헤세연구, v.30, pp 225 - 242
Pages
18
Journal Title
헤세연구
Volume
30
Start Page
225
End Page
242
URI
https://scholarworks.sookmyung.ac.kr/handle/2020.sw.sookmyung/6225
ISSN
1598-3668
Abstract
In unserem globalisierten Zeitalter sind kulturelle Wechselbeziehungen zwischen Staaten oder Regionen von großer Bedeutung. Ohne internationale, kulturelle Beziehungen kommt weder die Wirtschaft noch die Politik eines Landes zurecht. Im Vergleich hierzu wurden kulturelle Wechselbeziehungen in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch von den politischen Beziehungen zwischen den Staaten stark beeinflusst, wie es sich auch an den Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zeigen lässt. In der vorliegenden Arbeit wird versucht, durch eine Analyse des Kulturaustausches durch Reisende und derer Reiseprosa die kulturellen Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich im Zeitraum zwischen 1914 und 1939 herauszuarbeiten. Der Zeitraum ist in drei Phasen zu unterteilen. In der ersten Phase von 1914 bis 1924 wurden Reisen unpolitischer Art zwischen den beiden Staaten durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs und dessen Nachwirkungen kaum durchgeführt. Erst von 1925 an lebte der Reiseverkehr wieder auf. Im Jahrzehnt von 1925 bis 1935 fanden trotz Feindseligkeit und gegenseitigen Misstrauens ein kultureller Austausch zwischen den beiden Staaten statt. Die Reisen zeichneten sich durch soziokulturelle sowie sozioökonomische Merkmale aus. Eine große Anzahl von Schriftstellern wie u.a. Heinrich Mann und Journalisten reisten nach Paris, und immer mehr französische Intellektuelle kamen nach Berlin als Hauptstadt Deutschlands. Es entstanden beiderseits verschiedene Verbände und Organisationen in den Bereichen von Kultur, Wirtschaft und Bildung, die die Versöhnung beider Staaten zum Ziel hatten. Die dritte Phase vom Anfang dreißiger Jahre bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war wesentlich politisierter als die zweite. Unter Hitlers Diktatur wurden die Organisationen für einen deutsch-französischen Austausch in ihren Aktivitäten stark eingeschränkt oder sogar aufgelöst. Während die Reisen in der zweiten Phase durch ihre Mittler-Funktion charakterisiert wurden, ging es in der dritten Phase um die Legitimations-Reisen, die nur zum politischen Zweck in Gruppen erlaubt wurden. Der Strukturwandel der Reisen in den dreißiger Jahren wirkte sich auch auf die Reiseprosa aus. Anstatt subjektiver Reiseliteratur wie Essays, Berichte oder Romane erschienen nun mehr Artikel in den Periodika. Es kam in solchen Artikeln darauf an, ob die politischen Zwecke der Reisen erreicht worden waren. Vor diesem zeitlichen Hintergrund ist die private Reise von Albert Camus vom Juli bis August 1936 bemerkenswert. Auf seiner Europareise, die er von Algier begann, besuchte er auch Dresden, Bautzen, Breslau und die schlesische Ebene unter der deutschen Diktatur. In seinen landschaftlichen und wetterfühligen Bemerkungen zu diesen Orten lassen sich nicht einfach seine Meinungen oder gar Kritik an Hitlers Diktatur heraushören. Wenn man aber die Bilder in den Zusammenhang seiner späteren Werke stellt und sie intensiv analysiert, kann man seinen charakteristischen Schreibstil der Anspielung und Auslassung herausarbeiten. Camus’ Umgang mit seiner Deutschlandreise bildet daher vor allen Dingen einen interpretatorischen Grenzfall. Er führt den Leser in den Bereich der Unentscheidbarkeit zwischen biographischem Realismus und politischer Aussage, zwischen literarischer Kunst und historischer Dokumentation. Damit versucht er auf der Grenze des Sagbaren die Bedeutung der brutalen Wirklichkeit zu überschreiten. In seinem späteren Essay “Briefe an einen deutschen Freund”(1945) schreibt er überzeugt und überzeugend , dass Europa mit seinem freien Geist und der zwischen Geist und Macht gut balancierten inneren Überlegenheit die brutale Gewalt des Alltags besiegen werde. So ein Europa, das sich Camus angesichts Nazi-Deutschlands als eine ideale Gemeinschaft vorgestellt hat, ist immer noch ein gemeinsames Ziel, auf das sich die jetzige europäische Union auf Basis der kulturellen Vielfalt ausrichten sollte.
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Shin, Hye Yang
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