Detailed Information

Cited 0 time in webofscience Cited 0 time in scopus
Metadata Downloads

문학 속의 여성들-안티고네, 이피게네이아, 메데이아Die Frauen in der Literatur: Antigone, Iphigenie, Medea

Other Titles
Die Frauen in der Literatur: Antigone, Iphigenie, Medea
Authors
김미란
Issue Date
Feb-2010
Publisher
한국브레히트학회
Keywords
안티고네; 이피게네이아; 메데이아; Antigone; Iphigenie; Medea
Citation
브레히트와 현대연극, no.22, pp 67 - 90
Pages
24
Journal Title
브레히트와 현대연극
Number
22
Start Page
67
End Page
90
URI
https://scholarworks.sookmyung.ac.kr/handle/2020.sw.sookmyung/13573
ISSN
1229-6716
Abstract
Die mythologischen Überlieferungen der drei Heldinnen der griechischen Tragödie - Antigone, Iphigenie und Medea - bildeten über 2000 Jahre hinweg beliebte Stoffe der europäischen Literatur. Die vorliegende Arbeit versucht, einen Überblick zu geben, wie die drei berühmten Stoffe in der deutschen Literatur bearbeitet und transformiert worden sind. Nach E. Frenzel gewinnt das Auftauchen und Wieder-Versinken der Stoffe in den verschieden Epochen noch dadurch an Lebendigikeit und Chrakteristik, dass die Stoffe jedesmal in anderer Gestalt zutage treten. Sie sind immer Ergebnis und zugleich auch geistiger Beweggrund des politischen und sozialen Lebens ihrer Zeit. Der altgriechische Geist, musste im späten 18. Jahrhundert mit einem neuen Geist gefüllt werden, der eine auf einer anderen Wahrheit und Humanität beruhende Gottes- und Menschenvorstellung verkündete. Die humanistische Weltsicht war wiederum im 20. Jahrhundert sehr verschieden. Antigone ist in den Dramen der Antike zuerst die treue und geduldige Tochter, die ihren Vater in die Verbannung begleitet (Ödipus auf Kolonos des Sophokles). Vorher zeigte Sophokles’ Antigone die Heldin als die treue Schwester, die für ihren Bruder göttliche und menschliche Pflicht erfüllen will und dadurch den Opfertod auf sich nimmt. Die Tragödie wurde durch die strenge Führung des Konfliktes, das humanitäre Bekenntnis und die Märtyrer-Haltung Antigones vorbildlich. Seitdem hat die antike Antigone-Tragödie viele Nachahmungen und Bearbeitungen der Neuzeit und auch der Gegenwart weit hinter sich gelassen (z.B. von Hasenclever, Brecht, Lützendorf und Hochhut). Der Iphigenie-Stoff wurde bis jetzt als Iphigenie in Aulis, Iphigenie bei den Tauern und Iphigenie in Delphi dreigeteilt behandelt. Euripides’ Drama Iphigenie in Aulis zeigt Iphigenie als die treue Tochter, die um des griechischen Sieges willen und auch für ihren Vater, zuerst zögernd aber dann aus eigenem Willen, das Opfer auf sich nimmt. Die Bearbeitung dieses Dramas von J. Racine wurde in Deutschland von Gottsched (1732) für die Bühne übersetzt, und der Stoff wurde später von G. Hauptmann (1944) und H. Schwarz (1948) neu bearbeitet. Goethe erreichte mit seinem Drama Iphigenie auf Tauris (1787) den Höhepunkt der neueren Entwicklung des Iphigenie-Stoffes. Goethe gestaltete sein Humanitätideal dadurch, dass er die Rolle der Iphigenie als der zur Lüge unfähigen, reinen Priester ausdeutet. Vor Goethe behandelten Ch. F. v. Derschau (1747) und J. E. Schlegel (1737) diesen Stoff. Im 20. Jahrhundert stellte der ehemalige ostdeutsche Dramtiker J. Berg die Iphigenie-Figur in seiner Tragödie Im Tauererland (1975-1978) dar. Der dritte Stoff um Iphigenie, Iphigenie in Delphi wurde von Goethe in Italien geplant (1786), aber nicht ausgeführt. Nach seinem Plan treffen sich drei Geschwister in Delphi. Eine falsche Nachricht über die Opferung Orestes durch die taurische Priesterin veranlaßt Elektra, Iphigenie töten zu wollen. G. Hauptmann zeigte in Iphigenie in Delphi(1941) eine von düsteren Götterbildern verschattene Zeit: Orest und Elektra finden zwar Heilung und Rückkehr ins Leben, aber Iphigenie ist der Menschenwelt abgestorben. I. Langner (1948) und auch E. Vietta (1948) bearbeiteten diesen Stoff und übertrugen die Handlung in die Moderne. In Iphigenie in Freiheit (1992) überblendet V. Braun die Heimholung der Iphigenie durch Orest mit den bitteren Wende-Erfahrungen der Ostdeutschen. Hinsichtlich der Geschichte von Medea ist die von Euripides geprägte Form des Stoffes (431 v. Chr.) so maßgebend geblieben, dass in den über 2000 Jahren mehr als 200 Bearbeitungen mit wenigen Zufügungen und Varianten entstanden. Nach der Geschichte verliebt sich die zauberkundige Medea in den Argonautenführer Jason und hilft ihm, das Goldene Vlies zu gewinnen. Auf der gemeinsamen Flucht ermordet sie ihren Bruder. In Korinth verstößt Jason Medea, um König Kreons Tochter zu heiraten. Medea schickt der Prinzessin ein vergiftetes Gewand als Hochzeitsgeschenk, und um sich an Jason zu rächen, tötet sie ihre beiden Knaben und entflieht auf einem Drachenwagen. Der Medea-Stoff wurde schon im Altertum mehrmals bearbeitet (Ovid, Seneca). Seneca war der Vermittler des Stoffes an die Neuzeit (Corneille). In Deutschland wurde der Stoff erst im 18. Jahrhundert fruchtbar (Lessing, Klinger). F. Grillparzer stellte in seinem Drama Medea die Barbarin Medea der Griechin Kreusa gegenüber. Auch im 20. Jahrhundert wurde der Stoff wiederholt bearbeitet und neuinterpretiert. Bezeichnenderweise haben die Dramatiker kaum die Handlung, eher Geist und Charakter der Personen geändert und das Mythologische stark beschnitten. H. H. Jahnn änderte das traditionelle Gefüge (1920): Jason, mit ewiger Jugend begabt, wendet sich von der gealterten “Negerin” ab. Bei Mathias Braun (Die Medea des Euripides, 1958) ist Jason eine tragische Persönlichkeit, die neuen Boden zu gewinnen sucht und sich von Medea als Vertreterin des chaotischen Prinzips abwendet. In Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten (1983) benutzt H. Müller die Figuren des antiken Medea-Mythos, um heutigen Schrecken zu beschwören. Ch. Wolf interpretiert im Roman Medea Stimmen(1996) den alten Medea-Stoff aus anderer Sicht neu. Die Medea der Mythologie, als Kindermörderin und Mörderin ihres Bruders in die Literatur eingegangen, wird von Wolf als eine begabte, eigenwillige und starke Frau dargestellt. Und D. Loher zeigt im Drama Manhattan Medea(1999) Medea und Jason, die als illegale Einwanderer im heutigen New York wohnen. Von dem obigen Überblick könnte festgestellt werden, dass zahlreiche Autoren die Stoffe um die drei Heldinnen des Mythos aufnahmen und neu bearbeiteten, um ihre Krisensituationen, ihre Wende-Erfahrungen oder das Leben in einem fremden Land zu thematisieren.
Files in This Item
Go to Link
Appears in
Collections
문과대학 > 독일언어·문화학과 > 1. Journal Articles

qrcode

Items in ScholarWorks are protected by copyright, with all rights reserved, unless otherwise indicated.

Altmetrics

Total Views & Downloads

BROWSE